© House of Terror Museum
   Das Mauerstück am "Haus des Terrors" in Budapest
© House of Terror Museum
   Das Mauersegment am "Haus des Terrors" in Budapest

Vor dem Museum Haus des Terrors wurde anlässlich des 20. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung im November 2010 ein 1,2 Meter breites und 3,6 Meter hohes Originalsegment der Berliner Mauer aufgestellt. Das Symbol der Teilung Berlins und Deutschlands soll als Mahnmal dafür dienen, „dass es immer Menschen geben muss, die Mauern nicht akzeptieren, die Menschen und Welten voneinander trennen sollen“, so Staatssekretär Zoltán Balogh bei der Einweihungszeremonie. Dieser wohnten zudem der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen und die Direktorin des Museums Mária Schmitt bei.

Das 1880 nach den Plänen des Architekten Adolf Feszty als Wohnhaus errichtete Gebäude wurde ab dem Jahre 1937 durch die ungarische faschistische Bewegung (Pfeilkreuzler) in Besitz genommen, als deren Hauptquartier es ab 1940 fungierte. Nachdem die mit den Nazis verbündete „Pfeilkreuzler“-Partei im Herbst 1944 an die Macht kam, dienten die Kellerräume als Gefängnis und Folterstätte. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen und der Rückkehr führender ungarischer Kommunisten aus dem Moskauer Exil im Frühjahr 1945, übernahm der nunmehr kommunistische ungarische Geheimdienst das Gebäude. Sie nutzten die Kellerräume ebenfalls als Gefängnis und Folterstätte. Nach der Niederschlagung des Aufstandes von 1956 verließ die Geheimpolizei das Gebäude. In den folgenden Jahrzehnten wurde es als Bürogebäude genutzt.

Aufgrund der Geschichte des Gebäudes in der Andrássy út 60 entstand 2002 ein von der öffentlichen „Stiftung zum Studium der zentral- und osteuropäischen Geschichte und Gesellschaft“ initiiertes Museum, das den Opfern totalitärer Herrschaft in Ungarn gewidmet ist. Die Ausstellungspräsentation im Museum verfolgt eine nicht unkritisch gesehene Gleichsetzung der Diktaturen der rechtsextremen Pfeilkreuzler 1944/45 und der Stalinisten ab 1945, wobei die Darstellung der Geschichte der Kollaboration mit dem „Dritten Reich“ weit weniger Raum einnimmt.

Seit 2009 findet sich vor dem Museum Haus des Terrors außerdem das Denkmal des Eisernen Vorhanges. Es erinnert an die Realität und Bedrohung dieser einstigen politischen, wirtschaftlichen und vor allem militärischen Trennungslinie, die mitten durch Europa verlief und die für jüngere Generationen heute kaum mehr fassbar ist.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.