© Olaf Stölt
   Mauersegment in einem Vorgarten auf Ibiza

Von der West-Berliner Waldemarstraße gelangte ein Mauerteil auch auf die spanische Ferieninsel Ibiza. Es gehört Olaf Stölt, der es 2005 für 7.000 Euro bei einer Auktion in Deutschland erwarb. Die mit einem farbenprächtigen Graffito von Kiddy Citny verzierte Betonplatte war im Frühjahr 1990 im Auftrag der DDR-Regierung abmontiert worden und sollte über die Mauerverkaufsfirmen Limex und LeLé Berlin Wall Verkaufs- und Wirtschaftswerbung GmbH gewinnbringend an den Mann gebracht werden. Doch offenbar fand sich seinerzeit kein Interessent. Zusammen mit drei anderen Mauersegmenten, die aus dem gleichen Bestand stammen, wurde sie im Frühjahr 2005 meistbietend zur Versteigerung ausgerufen. Olaf Stölt nutzte diese Gelegenheit:

„Meine Motivation für den Erwerb war, die mit der Mauer dokumentierte neuere deutsche Geschichte meinen überwiegend in Spanien geborenen und aufgewachsenen Kindern näherzubringen und sozusagen einen sichtbaren ‚Beweis‘ zu haben. Dabei ging und geht es mir nicht nur um die Nachkriegszeit und die deutsche Teilung, sondern letztendlich war ja auch die Mauer ein unmittelbares Ergebnis der Hitlerdiktatur und des Naziregimes.

Angefangen bei dem Journalisten, der mich unmittelbar nach der Versteigerung gefragt hat, was ich mit dem Segment vorhabe, über den Spediteur bis hin zu Freunden und Bekannten hat es schon Verwunderung ausgelöst, dass ich die Berliner Mauer nach Ibiza bringen wollte. Wenn man zufällig auf die Mauer zu sprechen kommt und ich erzähle, dass ich einen Teil der Mauer nach Ibiza gebracht habe, denken die Leute immer an einen mehr oder weniger großen aus der Mauer herausgebrochenen Brocken und nicht an ein komplettes Segment. Wenn es sich ergibt, dass sie es sich ansehen, ist Erstaunen über die Größe die erste Reaktion. Und jedes Mal ergibt sich eine Diskussion über die deutsche Geschichte, die Nazizeit.“

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.