© U.S. Air Force Museum
   Mauerensembles im Museum der U.S. Air Force
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   Luftaufnahme des U.S. Air Force Museums nahe Dayton

Mehr als 300 Flugzeuge aus der Geschichte der militärischen Luftfahrt warten auf die Besucher des U.S. Air Force Museums nahe der Stadt Dayton. In drei riesigen Hangars untergebracht wird hier die Entwicklung des Luftkrieges, vor allem aber die Überlegenheit der amerikanischen Luftwaffe, dokumentiert. Zwei der drei Ausstellungsräume sind dem Kalten Krieg gewidmet. Von Bombern, wie sie im Koreakrieg 1950/51 zum Einsatz kamen, über Tarnkappenbomber und Aufklärungsflugzeuge reicht die Palette bis hin zu Raketentechnik.

Dazwischen befinden sich seit 2000 zwei Berliner Mauerensembles. Sie wurden vom Museum als Beleg für die wichtige Rolle der US-Luftwaffe im Kalten Krieg in die Ausstellung aufgenommen. Die ersten vier Mauersegmente kamen vom Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt/Main, im Tausch gegen zwei Maschinen vom Typ Douglas C-47 und C-54 wie sie während der Berliner Luftbrücke 1948 zum Einsatz kamen, nach Ohio. Für diesen Tausch war William J. Begert, ranghoher General der U.S. Air Force, eigens am 23. Dezember 1999 nach Frankfurt/Main gekommen, um die Teile in Empfang zu nehmen. Die Mauerteile hatten mit etwa 16 Tonnen ein enormes Gewicht, sodass extra ein Großraumflugzeug C-141 Starlifter für den Transport in die Staaten gechartert werden musste. Am 11. November 2000, ein knappes Jahr später, konnten die Mauerteile der Öffentlichkeit präsentiert werden. Nur graues Mauerwerk den Besuchern zur Ansicht zu bieten, erschien den Museumsmachern zu wenig. Also platzierten sie die Betonsegmente hinter einem mit Tarnfarbe angestrichenen Trabant, auf dessen Dach eine freudig den Besuchern zuwinkende Frau steht. Ihr Mitfahrer hat die Mauer bereits überwunden und sitzt jubelnd auf dem runden Überkletterungsschutz. Verbunden sind beide mit einer Deutschlandfahne – ein Hinweis auf die Wiedervereinigung und das Ende des Kalten Krieges.

Ebenfalls 2000 gelangten zwei weitere Mauerteile nach Dayton. Nach Aussage der Museumsleitung sind sie ein Geschenk des Berliner AlliiertenMuseums. Auf den beiden Segmenten sind die bekannten Graffiti des Mauerkünstlers Thierry Noir zu sehen, der eigens für das Air Force Museum seine populären Köpfe auf die Betonplatten malte.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.