© 2003 Rice University, photo courtesy
   Helmut Kohl und James Baker vor dem Mauerteil an der Rice University

Zehn Jahre und einen Tag nach dem historischen Fall der Berliner Mauer bekam der ehemalige amerikanische Außenminister James A. Baker am 10. November 1999 ein originales Mauerteil überreicht. Während fast alle Präsidenten- Gedenkstätten der Vereinigten Staaten seit 1945 inzwischen im Besitz eines oder mehrerer Mauersegmente waren, wurde James A. Baker als erstem Nichtpräsidenten diese Ehre zuteil. Damit wurden vor allem seine historischen Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung gewürdigt, die sich Baker während seiner Amtszeit zwischen 1989 und 1992 erworben hatte. Die texanische Rice University hatte das bedeutende Erbe des Staatsmannes schon früher erkannt. Noch vor dem Rücktritt Bakers im Sommer 1992 wandte sich der Politologe und Professor Richard J. Stoll an den Präsidenten der Rice University. Sein Vorschlag, ein „James A. Baker Institute for Public Policy“ einzurichten, wurde aufgegriffen und bereits wenige Monate später in die Tat umgesetzt. 1995 kam noch die James A. Baker Halle auf dem Unicampus hinzu, neben der vier Jahre später auch das Mauerteil eingeweiht wurde. Neben dem deutschen Botschafter Jürgen Chrobog waren natürlich auch James Baker und alle Honoratioren der Hochschule zum Festakt erschienen.

Das Mauerteil selbst hingegen ist eher schlicht. Lediglich ein „Love He…“ vor einem von einem Pfeil durchbohrten Herzen sowie passend dazu ein „Salut mes amis“ („Hallo meine Freunde“) hatten seinerzeit Mauermaler angebracht.

Auch Altbundeskanzler Helmut Kohl besuchte den ehemaligen Weggefährten James Baker in Texas. Bei seinem Besuch im September 2003 sprach er über die transatlantischen Beziehungen und ließ sich anschließend zusammen mit Baker vor dem Mauerteil fotografieren.

Nach Angaben der Rice University besprühten Studierende im Januar 2017, kurz vor der Amtseinführung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, das Segment mit Graffiti. Die aufgesprühten Slogans „ΔLOHΔ!“ und „Trump 16!“ verdeckten dabei die originalen Aufschriften. Der Präsident sowie die ehemalige Vizepräsidentin der Universität, David Leebron und Marie Lynn Miranda, bezeichneten die Aktion als besorgniserregend. Das Segment wurde mittlerweile restauriert.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.