© Museum of Peace and Solidarity
   Mauerbrocken in Samarkand

Der „Klub der Freundschaft Esperanto“ war eine der ersten Esperantistenvereinigungen, die sich Anfang der 1980er Jahre in der damaligen usbekischen Sowjetrepublik gründete. Dem historischen Erbe Samarkands als Handelsstadt an der Seidenstraße verpflichtet, baute der kleine Kreis um Anatoly Ionesov ein weltweites Kontaktnetz auf. 1986 konnte schließlich das „Internationale Museum für Frieden und Solidarität“ eröffnet werden, das anlässlich des Internationalen Jahres des Friedens mit Duldung der staatlichen Behörden eingerichtet wurde. Diese Initiative blieb auch nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 einzigartig. Das Museum wurde Mitglied im Internationalen Friedensbüro in Genf und im 1992 gegründeten Bund der Friedensmuseen weltweit. Ähnliche Anti-Kriegs- und Pazifismusausstellungen bestehen heute in Europa, Asien und Lateinamerika. In Usbekistan wurde der Einrichtung der Ehrentitel „Volksmuseum“ verliehen.

Die Ausstellung, die sich seit einiger Zeit im Umbau befindet und neue Räume erhalten soll, beherbergt mehr als 20.000 verschiedene Exponate, die aus mehr als einhundert Staaten zusammengetragen wurden. Darunter befindet sich auch ein Brocken der Berliner Mauer, der als Geschenk der Friedensbibliothek-Antikriegsmuseum in Berlin nach Samarkand kam. Heute liegt das Fragment, auf dem noch Reste von Graffiti zu sehen sind, unter Glas in einem aufgeklappten Koffer. Daneben ist ein Foto des Spenders mit der Mauer im Hintergrund zu sehen.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.