©Thomas Kopenig
   Schüler der Oakbrook Preparatory School vor den Mauersegmenten
© Thomas Kopenig
   Mauersegmente vor der Maschinenbaufabrik Menzel LP in Spartanburg

Spartanburg, so scheint es, könnte ebenso in der deutschen Provinz und nicht in South Carolina liegen. In „Gerhards Café“ kann man eine Schwarzwälder Kirschtorte bestellen oder aber sich zum monatlichen Skatspiel verabreden. Die Region Spartanburg hat 230.000 Einwohner und eine sehr große deutsche Gemeinde. Etwa 2.000 deutsche Manager und Facharbeiter leben hier mit ihren Familien – so wie Jochen Menzel, Inhaber der Maschinenbaufabrik Menzel LP. 1992, als er die Firma übernahm, ließ er zwei 3,6 Meter hohe Originalsegmente der Berliner Mauer vor seiner Maschinenfabrik aufstellen. Nach dem Fall der Mauer verschenkten Radiosender Mauerbruchstücke. So entstand die Idee. Über Freunde erwarb er beide Mauerteile und verschickte sie per Container in die USA. Er selbst lebte bereits vor dem Mauerfall zeitweise in South Carolina.

Jedes Mauersegment ist mit dem Zitat eines amerikanischen Präsidenten versehen, welches Teil des kollektiven Gedächtnisses zum Kalten Krieg ist: „Ich bin ein Berliner“ (John F. Kennedy) und „Mr. Gorbatchow tear down this wall“ (Ronald Reagan). Diese beiden Präsidenten der USA, so Jochen Menzel, haben die Wiedervereinigung erst ermöglicht und daher seien beide Mauersegmente auch ein symbolisches Dankeschön seiner Familie an die USA. Nicht selten seien Schulklassen vor Ort, um die Teile der Berliner Mauer zu besichtigen und etwas über die Geschichte der Berliner Mauer zu erfahren.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.