Einhundertachtzig Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer erhoben sich die Kolonien in Süd- und Lateinamerika gegen die spanische Herrschaft. Als erstes Land erklärte Ecuador am 10. August 1809 seine Unabhängigkeit. Am 25. Mai 1809 ertönte auch in Bolivien das erste Mal der zunächst erfolglose Ruf nach Freiheit. Das Jahr markierte den Auftakt für die südamerikanischen Unabhängigkeitskriege, die schließlich mit der Loslösung von den Kolonien endeten. Viele der lateinamerikanischen Revolutionäre wurden am Jesuitenkolleg von Sucre ausgebildet. Hier versammelten sich auch die Führer der ersten freien bolivianischen Regierung im Juli 1825, nachdem die Unabhängigkeit des Landes endgültig errungen war. Die Regierung Boliviens, der Kongress, traf sich noch bis 1898 in den Räumen der ehemaligen Universität, die nunmehr den Namen „Casa de la Libertad“ („Haus der Freiheit“) trägt. Heute befindet sich hier ein Museum, das der Geschichte der Unabhängigkeitsbewegung gewidmet ist. Der deutsche Botschafter Hermann Saumweber schenkte Anfang der 1990er Jahre der „Casa de la Libertad“ drei kleinere Brocken der Berliner Mauer, die bis heute im Museum aufbewahrt werden. Eine Nachfrage ergab allerdings, dass die Betonbröckchen zurzeit nicht in der Ausstellung zu sehen sind. Man überlege jedoch, sie wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.