© Aimar Anderson / Vabamu Museum of Occupations and Freedom
   Das Mauerstück vor dem Okkupations- und Freiheitsmuseum Vabamu

Neben der beeindruckenden, aus Glas und Beton gestalteten Fassade des 2003 eröffneten Okkupations- und Freiheitsmuseums Vabamu (Okupatsioonide Ja Vabaduse Muuseum) in Tallinn wirkt das weiß bemalte Segment der Berliner Mauer sehr schlicht. Seit dem 9. November 2014 steht es hier und erinnert die Besucher an das Ende der Teilung Europas. Das Okkupations- und Freiheitsmuseum Vabamu thematisiert die deutsche und die sowjetische Besetzung des nördlichsten baltischen Staates, der erst 1991 wieder unabhängig wurde. Das Mauerstück, das der Berliner Senat der Republik Estland schenkte, stammt aus der Mitte Berlins: Einst stand es an der Ecke Leipziger-/Stresemannstraße am Potsdamer Platz. Bei der Eröffnung durch den damaligen Museumsdirektor Kadri Viires und den deutschen Botschafter Christian Matthias Schlaga sagte dieser: „Dieses Stück der Mauer ist ein Zeichen der Freundschaft zwischen Esten und Deutschen und erinnert uns daran, dass diese Mauer nicht gefallen ist, wie oft beschrieben, sondern von mutigen Menschen in ganz Europa fallen gelassen wurde. Es ist auch ein Warnsignal, dass wir niemals vergessen werden, dass Freiheit und Frieden in Europa heute nicht selbstverständlich sind.“ Zeitgleich mit dem Mauerstück wurde damals im Okkupations- und Freiheitsmuseum Vabamu die vom Münchner Institut für Zeitgeschichte, Deutschlandradio Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegebene Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ eröffnet, die bis zum Februar 2015 dort zu sehen war.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.