© Landkreis Oberhavel / Lutz Busse
   Abtransport des Mauerteiles aus Germendorf nach Finnland
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   Einweihung des Mauerteils in Tampere
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   Abtransport des Mauerteiles aus Germendorf nach Finnland

In Germendorf, nördlich von Berlin gelegen, schredderte der Unternehmer Klaus Grunske 1990 Hunderte Tonnen der Berliner Mauer. Sein Betrieb hatte damals den Zuschlag für die Demontage der Sperranlagen an der Grenze zu Brandenburg, so in Glienicke und Hohen Neuendorf, erhalten. Einige Mauersegmente wurden jedoch nicht zu Straßenschutt zermahlen, sondern von Grunske für die Nachwelt aufbewahrt. Eines dieser Mauerteile fand seine neue Heimat in der südfinnischen Stadt Tampere. Deren Bürgermeister und Präsident des finnischen Städte- und Gemeindetages, Timo Nieminen, stattete seinem Kollegen Karl-Heinz Schröder, Landrat von Oberhavel und Vizepräsident des Deutschen Landkreistages, im September 2007 einen Besuch ab. Zwischen Begehungen von Naturschutz- und Infrastrukturprojekten erfuhr Nieminen von den verbliebenen Mauerstücken in Germendorf. Klaus Grunske übergab dem finnischen Besucher ein Mauerteil, der es im Vapriikki Museumszentrum von Tampere aufstellen wollte. Als Gastgeschenk des Landkreises brachte Karl-Heinz Schröder das Mauerteil bei seinem Besuch in Tampere am 22. Mai 2008 mit. Anlässlich der Übergabe verwies er darauf, dass Finnland aufgrund seiner historischen Mittlerrolle zwischen Ost und West, vor allem aber wegen der für viele DDR-Bürger bedeutenden KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975, ein guter neuer Standort für dieses Relikt des Kalten Krieges sei. Denn trotz der damals international vereinbarten und von der DDR-Regierung offiziell zugesagten Freizügigkeit, trennte die Mauer noch weitere 14 Jahre die beiden deutschen Staaten, Europa und die Welt. Viele Einwohner des heutigen Landkreises Oberhavel kennen die Mauer auch noch aus eigener Erfahrung: die südliche Grenze zu West-Berlin verlief quer durch die Region und war jahrzehntelang streng bewachtes Sperrgebiet. Wo das Mauerteil seinen endgültigen Platz im Vapriikki-Museumszentrum, einer weitläufigen alten Maschinenfabrik am Rande von Tampere, gefunden hat, konnte leider nicht Erfahrung gebracht werden.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.