© Kelly Cutchin
   Mauersegment an der School for Andvanced International Studies
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   Informationsplakette am Fuße des Mauersegments
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   Mauersegment an der School for Andvanced International Studies

Jack Janes, Direktor des Lehrstuhls für Deutschlandstudien an der School of Advanced International Studies (SAIS) in der Johns Hopkins Universität in Washington D. C., reiste im Sommer 1994 nach Berlin, um für seine Hochschule ein Stück der Berliner Mauer zu erwerben. Janes nahm Kontakt zum Berliner Senat auf, der das Anliegen unterstützte. Da keine kleinen Bruchstücke vorhanden waren, sondern nur komplette Segmente, musste Janes seine Pläne ändern. Der vorgesehene Aufstellungsort im Konferenzraumdes Instituts war angesichts eines Gewichtes von 2,6 Tonnen hinfällig geworden. Dennoch ließ Janes die Chance nicht ungenutzt und suchte sich von den eingelagerten Mauersegmenten, die der Berliner Senat in Reserve hatte, ein Teil aus. Seine Wahl fiel auf ein Betonsegment, auf dem er ein Graffito mit den Anfangsbuchstaben „FR“ sah. Im festen Glauben, dass das Wort „frei“ heißen würde und damit von hoher Symbolkraft wäre, vereinbarte er denTransport in die USA. Als Janes das Mauerteil dann in Washington genauer begutachtete, war aus  „frei“ einfach „Fred“ geworden. Der historischen Bedeutung des Mauerteiles tat dies allerdings keinen Abbruch.

Bis die tonnenschwere Fracht allerdings in den USA eintraf, mussten noch einige Probleme gelöst werden. Die Transportkosten und die Aufstellung auf dem Unicampus waren zu organisieren. Paul Wolfowitz, Dekan der Hochschule und späterer Präsident der Weltbank, unterstützte das Vorhaben ebenso wie Ted Baker von der Hochschulverwaltung. Trotz dieser Zusagen war der Transport noch immer zu teuer, weshalb sich die Universität an die Bundeswehr mit der Bitte wandte, das Mauerteil in die USA zu bringen. Die Anfrage blieb zunächst unbeantwortet. Erst Jahre später erhielt Janes einen Anruf vom deutschen Militärattaché, in dem dieser ihm mitteilte, dass das Mauerteil auf einem Luftwaffenstützpunkt in Virginia eingetroffen sei. Einer Aufstellung in Washington stand somit nichts mehr im Wege. Am 5. November 1997, vier Tage vor dem achten Jahrestag des Mauerfalles, wurde das Segment schließlich eingeweiht.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.