All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin. And, therefore, as a free man, I take pride in the words: Ich bin ein Berliner.
[Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt West-Berlin, und deshalb
bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner.]
John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg in West-Berlin, 26. Juni 1963
Zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer sprach der damalige US-Präsident John F. Kennedy zu Hunderttausenden West-Berlinern, die sich vor dem Schöneberger Rathaus versammelt hatten. Seine Ansprache hatte große symbolische Bedeutung; sicherte sie doch den eingemauerten Bewohnern der Westsektoren die uneingeschränkte Unterstützung Amerikas zu. Bereits fünfzehn Jahre zuvor hatte die Sowjetunion im Juni 1948 schon einmal versucht, West-Berlin durch eine Blockade von der Versorgung abzuschneiden. Damals waren es die Flugzeuge der Alliierten, vor allem der USA, die mit einer Luftbrücke West-Berlin mit allem Nötigen versorgten. Angesichts des Mauerbaues wiederholte Kennedy das Versprechen, die Bevölkerung Berlins nicht im Stich zu lassen.
Als die Berliner Mauer 26 Jahre später schließlich fiel, bemühte sich die Schwester des Präsidenten, Jean Kennedy, um ein Stück des symbolträchtigen Bauwerkes. Es sollte in der JFK-Präsidentenbibliothek in Boston aufgestellt werden. Die letzte DDR-Regierung unterstützte dieses Ansinnen und verschenkte wenige Wochen vor der Wiedervereinigung ein Mauerteil. Die mit dem Mauerverkauf beauftragte Außenhandelsfirma Limex übernahm die Realisierung. Am 19. September 1990 wurde das Segment in Berlin verladen, nach Hamburg gebracht und von dort nach New York verschifft. Am 5. Oktober 1990 traf es in der John F. Kennedy Bibliothek in Boston ein.
Das Mauerteil stand bis zu seinem Abbruch am Brandenburger Tor. Auf der ehemals West-Berlin zugewandten Seite ist das Wort „Fear“ (Angst) oder „Tear“ (Träne) zu lesen, das Jean Kennedy bewog, genau dieses Fragment auszusuchen. Im gleichen Ausstellungsraum, der am Ende des Rundganges durch die JFK Gedenkstätte liegt und dem Erbe des Präsidenten gewidmet ist, befindet sich noch ein weiterer besonderer Stein. Im Jahr des Mauerbaues 1961 verkündete Kennedy, dass dank des amerikanischen Weltraumprogrammes bald ein Mensch den Mond betreten werde. Drei Jahre zuvor war es der Sowjetunion gelungen, einen ersten Satelliten in den Orbit zu schicken. Den Wettlauf zum Mond gewannen schließlich die USA, als John Glenn am 20. Juli 1969 auf dem Erdsatelliten landete. Zur Erinnerung an Kennedys Engagement für dieses Projekt wurde dem Museum ein drei Milliarden alter Gesteinsbrocken vom Mond übergeben.