© Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Canberra
   Mauersegment in Canberra
© Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Canberra
   Informationsplakette in der Nähe des Mauersegments

Zwei Monate vor dem Mauerbau wurde im Juni 1961 in der australischen Hauptstadt Canberra der deutsche Klub „Harmonie“ aus der Taufe gehoben. Die Vereinigung, die sich mit Chor, Fußballmannschaft und Tanzclub der Pflege deutscher Kultur verschrieben hat, unterhält im Südwesten Canberras ein Vereinshaus. An der Auffahrt steht seit dem 3. Oktober 1992 ein Mauersegment, das aus Anlass des „Tages der Deutschen Einheit“ im Beisein des Ständigen Vertreters der deutschen Botschaft, Dr. Otto Roever, eingeweiht wurde. Neben dem Mauerteil erinnert eine kleine Tafel an die Teilung Deutschlands:

Harmonie Deutscher Verein Canberra / The section of the Berlin Wall reminds us that no man-made barrier can repress the spirit of freedom. / May we all unite to live in harmony, ensuring peace for further generations / Eingeweiht am 3. Oktober 1992 durch: Dr. Otto Roever, Ständiger Vertreter des deutschen Botschafters Canberra.

[Harmonie Deutscher Verein Canberra / Dieses Teil der Berliner Mauer erinnert uns daran, dass keine von Menschenhand gebaute Barriere den Geist der Freiheit unterdrücken kann. / Mögen wir alle in Harmonie zusammenleben und so den Frieden für zukünftige Generationen sichern]

Günther Körner, langjähriger Vorsitzender des Klubs „Harmonie“, erzählt die Geschichte des Mauersegmentes wie folgt:

„Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 beschloss das Komitee des Deutschen Vereines ‚Harmonie‘ auf meinen Vorschlag in der australischen Hauptstadt auf dem Klubgelände eine Gedenkstätte zur Wiedervereinigung Deutschlands einzurichten. Dazu sollte ein Element der Berliner Mauer aus der Bundeshauptstadt an der Spree importiert werden. Mit der Unterstützung von Berliner Freunden, Feely und Kilian Heerwig, konnte schließlich ein Stück ostdeutschen Betons für 500 Deutsche Mark erworben werden. Einige Monate später kam das Mauerelement, verpackt in einem Container, mit einem russischen Containerschiff in Sydney an. Inzwischen war auf dem Klubgelände in Canberra eine von einer Natursteinmauer umrahmte Gedenkstätte errichtet worden. Die offizielle Einweihung fand am 3. Oktober 1992, dem zweiten Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung, statt. Unter der Leitung von Günther Körner, musikalisch begleitet vom gemischten Chor des Vereines und im Beisein Hunderter Gäste eröffnete Dr. Otto Roever von der Deutschen Botschaft Canberra die Gedenkstätte. Über die Jahre wurde das Mauerstück zu einer viel beachteten Sehenswürdigkeit der Stadt Canberra. Sogar der Regierende Bürgermeister der Stadt Berlin, Klaus Wowereit, besichtigte neben vielen anderen Besuchern bereits das Denkmal zur deutschen Einheit.“

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.