Niemand Geringeren als den 1895 in Montana geborenen Bildhauer Emmet Sullivan, der unter anderem bei der Gestaltung der monumentalen Präsidentenköpfe am Mount Rushmore beteiligt war, konnte der rechtskonservative evangelische Prediger Gerald L. K. Smith für seinen „The Great Passion Play“ Park in Eureka Springs gewinnen. Nach Sullivans Plänen wurde 1966 die größte Jesusstatue Nordamerikas, der „Jesus of the Ozarks“, fertiggestellt. Mehr als 20 Meter hoch und etwa eine Million Tonnen schwer thront der weiße Marmorkoloss über dem viktorianischen Kurort. Seit Jahrhunderten ist Eureka Springs für seine Heilquellen bekannt. Unter Smiths Federführung wurde der „Jesus of the Ozarks“ zum Mittelpunkt eines großen Freiluftspektakels, bei dem für Tausende Touristen die Leidensgeschichte Christi nachgespielt wird. Über den gesamten Ort wurden die historischen Schauplätze des Passionsweges nachgebaut, Museen, Kirchen, Kapellen und zahllose Unterhaltungsangebote eingerichtet.
Am Fuße der Jesusstatue wurden 1992 anlässlich einer Ausstellung mehrere Teile der Berliner Mauer, genauer der sogenannten Hinterlandmauer, zu einem Denkmal zusammengefügt. Die Betonreste sind säuberlich mit einer Umrandung aus Ziersteinen eingefasst und vollkommen übermalt, sodass sie nur noch sehr entfernt an die Mauer erinnern. Das Geschenk der Elna M. Smith Stiftung, Ehegattin des 1976 verstorbenen Gerald L. K. Smith, steht seitdem als Tribut „an die Seelen aller Menschen, die ihr Leben für den Glauben und Praktizierung des christlichen Glaubens riskiert haben“. Entsprechend wurde auf dem Mauerstück „von einem Ost-Berliner Künstler“ der Bibelspruch „Und geht es auch durchs dunkle Tal, ich habe keine Angst. Psalm 23“ angebracht. Inwiefern dieser tatsächlich jemals in Berlin zu lesen war, ließ sich nicht ermitteln.