In dem kleinen britischen Dorf Innsworth nähe Gloucester befindet sich vor dem Hauptgebäude des Allied Rapid Reaction Corps (HQ ARRC) ein Segment der Berliner Mauer. In diesem auch als „Imjin Barracks“ bezeichneten Areal ist das multinationale NATO-Korps unter der Führung des Vereinigten Königreichs untergebracht, welches Soldaten aus 21 Nationen beschäftigt. Seit Ende 2020 trägt das HQ ARRC auch den Namen „NATO Warfighting Corps Headquarter“ und stellt das größte verlegbare Hauptquartier in Großbritannien dar, welches Landstreitkräfte führt.

Das Mauersegment entstammt einer Schenkung der deutschen Bundesregierung an das britische Militär als Dank für die britische Unterstützung der Bundesrepublik während des Kalten Krieges. Zuvor war es im Joint Headquarters (JHQ) in Rheindahlen in Nordrhein-Westphalen lokalisiert, wo bis 2010 der ARRC stationiert war. Gemeinsam mit dem ARRC siedelte auch das Segment der Berliner Mauer in das britische Gloucester über. Der Standort des Mauerstücks in Gloucester ist deshalb gut gewählt, da hier die größte Anzahl an deutschen Truppen innerhalb Großbritanniens stationiert ist.

Anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls reisten Mitarbeiter des ARRC gemeinsam mit dem Stabsoffizier und Oberstleutnant Florian Raebel, der als Jugendlicher in West-Berlin die Teilung der Stadt miterlebt hat, nach Berlin, um die Geschichte des spezifischen Mauersegmentes zu ergründen. Das Segment aus Gloucester entstammt dem britischen Sektor in der Nähe des Brandenburger Tores (vermutlich nah der Niederkirchner Straße) und ist mit einem leicht verblassten Graffiti versehen.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.