© Maruho Co. Ltd.
   Die Mauer in Hikone
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   Der Stifter der Mauer in Hikone: Jiro Takagi

Mehrere Jahrzehnte lang war Jiro Takagi Vorsitzender der Pharmafirma Maruho Co. Ltd. Im mitteljapanischen Hikone. Als er im November 1989 mit großer Anteilnahme den Mauerfall vor seinem Fernseher verfolgte, beschloss er, dass auch sein Unternehmen Anteil an der Weltgeschichte nehmen sollte. Vor allem zur Information und Aufklärung seiner jüngeren Angestellten wollte Takagi ein Mauerteil für den Firmensitz in Japan erwerben. Es sollte hier sowohl als Symbol der Freiheit stehen wie auch zum Nachdenken über die jüngste Geschichte Japans im Zweiten Weltkrieg anregen.

Nachdem im Frühjahr 1990 in der DDR mit dem Verkauf von Mauerteilen begonnen worden war, wandte sich Takagi an seine Partnerfirma Dr. Kade in Berlin-Kreuzberg. Beide Unternehmen verbindet eine lange Geschichte. Der Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin gegründete Pharmaziehersteller schaffte 1922 mit der Einführung des ersten Hämorrhoiden-Präparates den Durchbruch auf dem Weltmarkt. Bereits ein Jahr später begannen die Geschäftsbeziehungen mit Maruho in Japan.

Der damalige Inhaber Arthur Felix Sackler kam der Bitte seines japanischen Partners sofort nach. Bereits im April 1990 wurde bei der mit dem Mauerverkauf beauftragten DDR-Firma Limex das Segment Nr. 28 vom ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie erworben. Als Geschenk zum bevorstehenden 70. Geburtstag von Jiro Takagi gedacht, traf das Mauerteil im Juni 1990 rechtzeitig im Hafen von Kobe ein. Der japanische Zoll verweigerte jedoch zunächst die Übergabe der Fracht, da nicht klar war, ob Steuern auf Bauschutt oder Kunstgegenstände erhoben werden mussten. So konnte das Segment erst am 20. November 1990 im Garten von Maruho Co Ltd. feierlich eingeweiht werden. Um es nicht weiter Wind und Regen auszusetzen, wurde das Segment einige Zeit später in die Eingangshalle des Werkes umgesetzt. Hier steht es heute zusammen mit einer Karte, auf welcher auf Japanisch der Mauerverlauf zwischen Brandenburger Tor und dem ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie erklärt wird. Die von Limex in japanischer und deutscher Sprache ausgestellten Echtheitszertifikate hängen daneben.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.