Aus Anlass des 50. Jahrestages des Mauerbaues erfolgte am 13. August 2011 im Museum des Kalten Krieges auf Langeland die Enthüllung eines Originalsegmentes der Berliner Mauer. Bert Greiser, der aus Berlin angereist war, um der Zeremonie beizuwohnen, hatte im April 1989 zusammen mit einem Freund den letzten bekannten Fluchtversuch am ehemaligen Grenzübergang Chausseestraße unternommen. Die Flucht missglückte und endete für beide mit Verhaftung und Gefängnis. Das 3,6 Meter hohe und 1,2 Meter breite Mauersegment gelangte als Geschenk des Berliner Senates – aus dem Bestand der von Sony gesponserten Mauerteile – in den Besitz des Museums. Als neuer Bestandteil der Dauerausstellung ist es in einer Multifunktionshalle des Museums untergebracht.
Das Museum wurde 1993 auf Süd-Langeland eröffnet. In den 40 Jahren (1953 bis 1993), in denen das Fort in Betrieb war, diente es dazu, die Schifffahrt im Gebiet zu observieren und zu registrieren. Die Schiffe des Ostblockes mussten die dänischen Meeresengen passieren, um in die Ostsee hinein und wieder herauszukommen. Zudem lagen die meisten der wichtigen Flottenhäfen des Warschauer Paktes in der Ostsee. Während der Kubakrise im Herbst 1963 hatte das Fort seine größte Bedeutung. Am 22. Oktober wurden sowjetische Handelsschiffe, die aus der Ostsee hinausfuhren, mit Atomraketen auf Deck fotografiert. Das operative Kommando der Marine erhielt diese Information und schickte sie weiter an die NATO und die USA. Amerikanische Spionageflugzeuge hatten Wochen zuvor observiert, dass Raketen- Abschussrampen auf Kuba errichtet wurden. Zusammen mit den Bildern von Langeland führte dies zu der Schlussfolgerung, dass die Sowjetunion beabsichtigte, auf Kuba Atomraketen aufzustellen. Mit dem Ende des Kalten Krieges verschwand auch der Bedarf einer Festung. Bereits 1993 wurde der Aufbau eines „Museum des Kalten Krieges“ beschlossen und Schritt für Schritt umgesetzt. Am 16. Juni 1997 eröffnet, war und ist es erklärtes Ziel des Museums, den Kalten Krieg niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalles fand im Herbst 2019 das dänische „Golden Days Festival“ zum Epochenjahr 1989 als historischer und kultureller Wendepunkt in der Geschichte Europas statt. Mit dem alljährlichen Golden Days Festival möchte die gleichnamige gemeinnützige Organisation, die mit über 100 Partnern aus dem Kultursektor zusammenarbeitet, Geschichte, Kultur, Kunst und Wissen an ein möglichst breites Publikum vermitteln. Das Mauerstück aus dem Museum des Kalten Krieges tourte im Rahmen der Festival-Ausstellung „Die Berliner Mauer kommt“ von September 2019 bis März 2020 durch die vier größten Städte Dänemarks: In Kopenhagen, Odense, Aarhus und Aalborg war das Segment jeweils in einer gläsernen Spezialvitrine an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Nach der Tournee kehrte das Mauerstück wieder in das Museum des Kalten Krieges zurück.