Eine der Zufahrten zum CIA-Hauptquartier in Langley, einem Vorort von Washington D. C., ist seit dem 18. Dezember 1992 mit drei Teilen der Berliner Hinterlandmauer versperrt. Wie auch die Website des US-Auslandsgeheimdienstes vermerkt, müssen die CIA-Mitarbeiter das Mauerdenkmal absichtlich umgehen. Schließlich hätten die Betonteile jahrzehntelang auch alle Verbindungen zwischen und Ost und West verhindert. Um den heutigen Generationen einen Eindruck von der Berliner Mauer zu vermitteln, wurde auf diesen Lerneffekt der Mitarbeiter abgezielt. Die Einweihung im Winter 1992 war die erste Aufstellung von Mauerteilen in der amerikanischen Hauptstadt. Sie kamen als Geschenk der Bundesrepublik Deutschland hierher, nachdem sie zuvor 1990 als Teil der Berliner Hinterlandmauer am Potsdamer Platz demontiert worden waren. Die bunten Graffiti „The wind cries freedom“ („Der Wind ruft Freiheit“) und der oft zitierte Ausspruch des Ex-Präsidenten Ronald Reagan „Tear down the wall“ („Reißen Sie die Mauer nieder“) sollen noch Originale sein.
Der Befehlshaber der US-Streitkräfte in Berlin, General Haddock, unterstützte das Vorhaben und war auch bei der feierlichen Einweihung zugegen. Robert Gates, Chef des CIA, erklärte bei dieser Gelegenheit auch, warum die Mauer in der Geheimdienstzentrale gut aufgehoben sei. Im selben Jahr, als die Mauer gebaut wurde, bezog der CIA das neue Gebäude in Langley. Darüber hinaus „war es in Berlin, wo wir daran arbeiteten, die Barrieren einzureißen. Zu den Namen derer, die dort arbeiteten, Risiken auf sich nahmen und für die Freiheit kämpften, gehören einige der bekanntesten in der Geschichte des CIA. (…) Amerikas Geheimdienste waren gut auf die Anforderungen des Kalten Krieges vorbereitet, wo militärische Gewalt zu scharf und freundliche Diplomatie zu mild war. Wir halfen unseren Führern durch diese unsicheren Gewässer zu navigieren; wir informierten sie über die Gefahr eines Krieges und die Möglichkeiten für den Frieden.“ Schlussendlich spielte der amerikanische Geheimdienst eine „Schlüsselrolle bei der Verhinderung des Dritten Weltkrieges und beim Triumph über den Kommunismus“, wie Gates bemerkte. Vernon A. Walters, Topagent, ehemaliger CIA-Vizechef und während des Mauerfalles US-Botschafter in Bonn, erinnerte an seine Eindrücke in Berlin am 10. November 1989, als er zusammen mit Haddock an der Glienicker Brücke die Maueröffnung selbst erlebte. Die Überwindung des Eisernen Vorhanges war auch für ihn ein persönlicher Sieg, den sich letztlich alle Geheimdienstler zuschreiben könnten. Sie, „die Besatzung der belagerten Zitadelle, die niemals fiel. Sie fiel niemals dank Euch“, rief er abschließend seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zu.