© Dankmar Hottenbacher
   Mauerkreuz am Gemeindezentrum in Nagoya
© Dankmar Hottenbacher
   Friedemann Hottenbacher an der Berliner Mauer

Bei der Einweihung des evangelischen Gemeindezentrums in der japanischen Großstadt Nagoya, zwischen Tokio und Osaka gelegen, konnten den Gläubigen vier Kreuze präsentiert werden. Eines befindet sich auf dem Dach, eines im Gebetsraum, das dritte neben dem Eingang des Gotteshauses und das vierte war ein kleines Holzkreuz, das jedem Besucher überreicht wurde. Das Kreuz neben dem Eingang, aus winzigen Bruchstücken der Berliner Mauer angefertigt, ist in die Wand eingelassen und soll ein Symbol der Freiheit und zur Erinnerung an die Grenzöffnung sein. Die Idee für dieses Mauerkreuz hatte der evangelische Missionar Erhard Hottenbacher, der viele Jahre der Gemeinde in Nagoya vorstand. Über den Fall der Berliner Mauer und den Weg der Bruchstücke nach Japan erzählt er:

„Im Herbst 89 führten wir wie jedes Jahr in unserer damals noch kleinen Holzkapelle in Nagoya einen Charity Bazar durch, der wegen mancherlei ,echt deutscher‘ Sachen in der ganzen Umgebung großen Anklang fand. Auch sonst boten sich viele Möglichkeiten, um bei den Japanern Interesse an Deutschland zu wecken, beispielsweise durch Deutschunterricht, bunte Deutschabende, Konzerte usw. Wenige Wochen vor diesem Bazar nun war das große Ereignis des Mauerfalles. In der Zeitung sahen wir damals das Bild, wie Genscher dem amerikanischen Präsidenten einen Stein der Berliner Mauer überreichte. Dadurch kamen wir auf die Idee, unseren Sohn Friedemann, der in Berlin studierte, zu bitten, einige Steine und Fragmente zu schicken, die wir dann auch bei dem Bazar grammweise verkauften. Der Andrang war überwältigend. Der Erlös ging vollständig an eine christliche Hungerhilfeorganisation für Afrika.“

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.