Ein Segment der Berliner Mauer hat seinen Weg auf das Inselparadies Bahamas gefunden. Es steht auf einem privaten Grundstück im Reichenviertel Lyford Clay der Hauptstadt Nassau. Das exklusive Wohnviertel, in dem sich zahlreiche Millionäre und Milliardäre aus aller Welt niedergelassen haben, ist von der Außenwelt weitgehend abgeschirmt. Wem das Mauerteil gehört und wann es auf die Bahamas kam, ließ sich nicht ermitteln. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass ein US-Amerikaner die geschichtsträchtige Betonstele in die Karibik bringen ließ. Für die USA ist das Eiland ein beliebter Ferien- sowie Ausflugsort und in keinem anderen Land der Erde dürfte die Begeisterung für Mauerreste so groß sein wie dort. In den Vereinigten Staaten wurden, abgesehen von Deutschland, die meisten Mauerteile als Denkmäler wieder aufgestellt. Sicher ist, dass das Mauersegment auf der ersten großen Mauerauktion in Monaco am 23. Juni 1990 zur Versteigerung kam. Unter der Position Nr. 16 wurde die 2,6 Tonnen schwere Betonstele vom Potsdamer Platz für 40.000 Francs ausgerufen. Auf der Oberseite ist der Schriftzug „Hello Virgin“ („Hallo Jungfrau“) zu lesen; die anderen bunten Graffiti stammen von anonymen Mauerkünstlern.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.