Das Jahr 2009 markierte den 20. Jahrestag des Mauerfalles. Das Ausstellungsteam des Virginia War Museum nahm dies zum Anlass, sich in der Sonderausstellung „Turned Upside Down. The 20th Anniversary of the Fall of the Berlin Wall“ mit der Berliner Mauer, die nicht nur eine Stadt, sondern vor allem ihre Bewohner trennte, zu befassen.
Das Museum selbst wurde 1923 gegründet und befindet sich im Huntington Park. Die Ausstellungen konzentrieren sich auf die amerikanische Militärgeschichte von 1775 bis zur Gegenwart. Präsentiert werden Waffen, Militärfahrzeuge, Uniformen und Plakate der verschiedenen Epochen/Perioden amerikanischer Geschichte. Im Kontext von deutsch-amerikanischer Geschichte beinhaltet die Sammlung ein Stück der äußeren Mauer des Konzentrationslagers in Dachau sowie zwei Segmente der Berliner Mauer. Die beiden Mauerstücke sind durch Zeitungsartikel und Uniformen der Nationalen Volksarmee auf jeder Seite eingerahmt.
Der Amerikaner Tie D. Sosnowski, heute Stiftungsratmitglied des Museums, erwarb die Originalsegmente der Berliner Mauer bei einem seiner Besuche in Berlin. Nach dem Transport von Berlin nach Bremen gelangten sie schließlich via Schiff mit der Orient Overseas Container Line nach Norfolk, Virginia. 1992 stiftete Tie D. Sosnowski sie dem Virginia War Museum. Es war ihm wichtig, Teile der Berliner Mauer zu erhalten in Erinnerung daran, wie kostbar und wertvoll Frieden ist. Laut Aussagen des Stifters standen sie während der Teilung der Stadt irgendwo zwischen Brandenburger Tor und Checkpoint Charlie. Die beiden Mauerstücke sind jedes für sich in etwa 1,5 Meter breit und 3 Meter hoch. Beide Mauerteile sind mit den deutschen Nationalfarben auf dem Kopf stehend bemalt und tragen den entsprechenden Schriftzug: „Auf den Kopf gestellt“ – vielleicht symbolisch für die Gefühle vieler, die von dem zu diesem Zeitpunkt rasanten und unerwarteten Fall der Berliner Mauer überrascht wurden, so vermutet der Kurator des Museums, Dick Hoffeditz.