James L. Doti, Direktor und Wirtschaftsprofessor an der Chapman University im kalifornischen Orange, war beim Besuch der Richard Nixon Präsidentenbibliothek in Yorba Linda begeistert. Das dort ausgestellte Stück der Berliner Mauer sollte unbedingt auch eine Entsprechung an seiner Hochschule finden. Er wandte sich deshalb an den Berliner Senat mit der Bitte um die Überlassung eines Mauerteiles. Nach zweijährigen Verhandlungen und Suche nach Sponsoren, die den Transport finanzieren, stimmte der Senat von Berlin dem Vorhaben zu. Aus der Senatsreserve wurde ein Mauerstück bereitgestellt und im September 1998 über Hamburg in den Hafen von Long Beach, Kalifornien, verschifft. Das Mauerteil hat auf der Vorder- und Rückseite zwei kleinere Graffiti. Auf der ehemals Ost-Berlin zugewandten Seite wurde die britische Rockband U2 mit den Worten „U2 Slays“ („U2 tötet“) verewigt, während auf der Vorderseite die Reste eines „Fuck you“ zu lesen sind. Trotz dieser wenig staatstragenden Inschriften wurde das Mauerteil am 4. Mai 1999 im Beisein der deutschen Vizekonsulin Anne Wohlleben der Öffentlichkeit übergeben. Heute steht es in der Mitte eines ovalen Wasserbassins, auf dessen Außenseite der berühmte Ausspruch von Abraham Lincoln „A house divided against itself shall not stand“ („Ein Haus, das geteilt ist, kann nicht stehen“) angebracht ist. Ursprünglich geprägt, um die Gegner im amerikanischen Bürgerkrieg zu einen, wurde der Satz nun auf die überwundene Teilung der Welt in Ost und West übertragen. Eine weitere Referenz an Abraham Lincoln ist der Nachbau des Stuhles, auf dem der steinerne Lincoln seit 1922 in Washington sitzt. Die gesamte Anlage erhielt den Namen „Liberty Plaza“ („Platz der Freiheit“). Abgeschlossen wird der Platz von mehreren Betontafeln, auf denen Zitate zu Demokratie und Freiheit, unter anderem von George Washington, Patrick Henry und Woodrow Wilson, zu lesen sind.
Im Juli 2020 beschmierten Unbekannte die untere Hälfte des Segmentes auf beiden Seiten mit brauner Farbe. Daniele Struppa, Präsident der Chapman University, verurteilte die Aktion als „sinnlosen Versuch, ein unbezahlbares Stück Geschichte zu zerstören“.