© Pitesti Prison Memorial
   Mauersegment vor dem Pitesti Prison Memorial

Im „Pitești-Experiment“ versuchte der rumänische Geheimdienst, politische Gefangene durch Folter und Erniedrigung zu kommunistischen „neuen Menschen“ zu erziehen. Mehr als 1.000 Menschen wurden zwischen 1949 und 1952 im Rahmen dieser brutalen Maßnahme getötet. Ihren Namen erhielt sie durch das bis 1977 in Pitești betriebene Gefängnis im Süden Rumäniens, in dem die Folterungen durchgeführt wurden. Um an die Verbrechen zu erinnern, wurde hier 2014 das private Pitești Prison Memorial eröffnet. Neben verschiedenen kulturellen und pädagogischen Angeboten umfasst die Gedenkstätte eine Dauerausstellung, die die Geschichte der kommunistischen Diktatur in Rumänien beleuchtet. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den systematischen physischen und psychischen Foltermethoden während des „Pitești-Experimentes“.

Anlässlich des 30. Jubiläums des Endes der kommunistischen Diktatur in Rumänien erhielt das Pitești Prison Memorial im Dezember 2019 von der Stiftung Berliner Mauer drei Elemente der sogenannten Hinterlandmauer als Dauerleihgabe gestellt, die seitdem Teil der Dauerausstellung auf dem Außengelände der Gedenkstätte sind. Auf einer Tafel ist auf Rumänisch und Englisch zu lesen:

Zidul Berlinului

Între 13 august 1961 şi 9 noiembrie 1989, Zidul Berlinului a separat Berlinul de Vest – parte a Republicii Federale Germane (RFG) – de restul capitalei Republicii Democrate Germane (RDG), stat comunist aflat sub influenţa URSS-ului. Rolul său era să-i împiedice pe cei din Berlinul de Est şi din restul Germaniei comuniste să fugă în vest, însă zidul nu a reuşit să oprescă în totalitate acest proces. Prin urmare, în 1961, SED, partidul comunist aflat la putere în RDG, a luat decizia de a adăuga zidului mai multe fortificaţii, creănd un vast sistem de bariere. Zona de frontieră era cunoscută, în occident, drept „făşia morţii”, din cauza numărului mare de persoane care au murit în încercarea de a trece clandestin graniţa. Prăbuşirea comunismului în RDG în 1989 a însemnat şi căderea zidului pe care SED îl folosise în consolidarea puterii sale. Dispariţia demarcaţiei dintre Berlinul de est şi cel de vest a marcat sfârşitul definitiv al dictaturii comuniste în Germania.

[Die Berliner Mauer

Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 trennte die Berliner Mauer West-Berlin – Teil der Bundesrepublik Deutschland (BRD) – vom Rest der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), einem unter Einfluss der UdSSR stehenden kommunistischen Staat. Ihre Aufgabe war es, die Flucht von Menschen aus Ost-Berlin und dem restlichen kommunistischen Deutschland in den Westen zu verhindern, aber die Mauer konnte diesen Prozess nicht vollständig stoppen. Daher beschloss die SED, die regierende Kommunistische Partei in der DDR, die Mauer ab 1961 durch weitere Befestigungen zu einem gewaltigen System von Hindernissen auszubauen. Das Grenzgebiet war im Westen als „Todesstreifen“ bekannt, da viele Menschen beim Versuch, über die Grenze zu fliehen, ums Leben kamen. Der Zusammenbruch des Kommunismus in der DDR im Jahr 1989 bedeutete auch den Fall der Mauer, mit der die SED ihre Macht gefestigt hatte. Das Verschwinden der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin markierte das endgültige Ende der kommunistischen Diktatur in Deutschland.]

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.