Der ostpolnische Landkreis (Powiat) Bialski besitzt dank einer Initiative des Landrates von Oberhavel, Karl-Heinz Schröter, drei Mauerdenkmäler, die Ende März 2009 ihre Reise nach Polen angetreten haben. In den Gemeinden Międzyrzec Podlaski und Kobylany wird je eine Betonplatte zum Zeichen der überwundenen Teilung Europas und als Mahnmal für ein friedliches Zusammenleben der Völker aufgestellt. Im Beisein von Lech Wałęsa und Landrat Karl-Heinz Schröter folgte im August 2009 in Terespol schließlich die Einweihung eines dritten Mauersegmentes. Das Mauerstück stammt aus dem Abschnitt der Berliner Mauer, der die Oberhavelgemeinde Glienicke vom Berliner Bezirk Reinickendorf trennte. Der Landkreis Oberhavel beschenkte mit dieser Initiative nach dem finnischen Tampere und dem amerikanischen Hudson County einen weiteren Partnerkreis mit einem Mauerdenkmal.
In Polen erhofft sich der Landrat von Biała Podlaska, Tadeusz Łazowski, mit der neuen Attraktion mehr touristisches Interesse an der abgelegenen Region anzuregen. Auch politisch hat das Mauerdenkmal in der polnisch-litauisch-belarussischen Grenzregion eine besondere Bedeutung. Hier verläuft die inzwischen streng bewachte Ostgrenze der Europäischen Union zum Nachbarstaat Belarus, der heute als letzte Diktatur Europas gilt. Die Mauer soll jedoch nicht das Trennende, sondern die Botschaft der europäischen Einigung nach Ostpolen tragen, so der Wunsch des polnischen Landrates.