Auf dem Weg zur nationalen Gedenkstätte am Mount Rushmore, von dem seit 1930 die monumentalen Köpfe der amerikanischen Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln in die Black Hills schauen, befinden sich seit 1996 auch zwei Mauerteile. In der Stadt Rapid City stehen sie am Mt. Rushmore Highway neben dem Parkplatz des Rushmore Plaza Civic Centre zusammen mit zwei Panzersperren, die mutmaßlich vom ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie in Berlin stammen.
In der South Dakota School of Mines and Technologie wurde im Sommer 1993 die Ausstellung „BREAK THROUGH. Der Freiheitskampf an der Berliner Mauer“ gezeigt. In der Öffentlichkeit rief die Schau ein großes Echo hervor und die Idee eines Mauerdenkmales in Rapid City war geboren. Ein Organisationskomitee wurde einberufen und Sponsoren für die Umsetzung der Idee gesucht. Ein Mauerteil stiftete der Bürgermeister der nordrhein-westfälischen Stadt Ratingen, Ernst Dietrich, der Partnerstadt Vermillion, South Dakota. Das zweite Segment wurde vom Militärkaplan der U.S. Luftwaffe, H. W. Reinke, zur Erinnerung an alle Militärgeistlichen der amerikanischen Streitkräfte aufgestellt. Eine Plakette verweist darauf, dass das Segment ursprünglich zwischen dem Grenzübergang „Checkpoint Charlie“ und dem Brandenburger Tor gestanden haben soll.
Eine der Panzersperren wurde ebenfalls vom U.S. Militär gespendet. Die Ellsworth Air Force Base in South Dakota stiftete es im Andenken an alle Soldaten, die „vertrauensvoll bereitstanden, die freie Welt in Krieg und Frieden zu beschützen“. Die andere Panzersperre kam mithilfe der Stadt Potsdam, Partnerstadt von Sioux Falls, South Dakota, nach Rapid City. Hier erinnert sie allerdings nicht an die deutsche Teilung, sondern an die Verkündung des Toleranzediktes vom 29. Oktober 1685, in dem der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Aufnahme der bedrängten französischen Hugenotten in Preußen anbot.
Die Einweihung der Anlage im Park neben dem Rushmore Plaza Civic Center, der heute offiziell South Dakota Memorial Park heißt, fand schließlich am 5. Oktober 1996 statt. Ergänzt wurden die historischen Ausstellungsstücke um einige Tafeln, die über die Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges informieren. Von der Straße aus fällt das Denkmal durch ein großes Schild auf, in dem in Englisch, Russisch und Französisch vor dem Verlassen des amerikanischen Sektors gewarnt wird. Schilder wie dieses waren überall an den Sektorengrenzen zwischen West- und Ost-Berlin zu sehen.