Bis zum Mauerfall 1989 verlief über den Potsdamer Platz der Todesstreifen, der Ost- und West-Berlin teilte. Vor dem Zweiten Weltkrieg ein pulsierender Verkehrsknotenpunkt, herrschte danach vierzig Jahre lang Ödnis. Ende der 1970er Jahre begann die Daimler-Benz AG die Grundstücke an der Grenze vom West-Berliner Senat aufzukaufen. Als 1989 die Mauer fiel, beschloss der Konzern hier seine Niederlassung zu bauen. Die Grenzanlagen, inzwischen auf der West- und Ostseite von bekannten und namenlosen Mauerkünstlern mit buntem Graffiti bemalt, wurden abgerissen und zum Großteil zerschreddert. Einige wenige übrig gebliebene Teile schenkte Daimler-Benz seinen Geschäftspartnern in aller Welt. Bill Gates, Begründer des Microsoft-Konzerns, bekam im Frühjahr 1996 bei einem Besuch der Daimler-Benz AG ein Mauersegment überreicht. Klaus Mangold, Mitglied des Aufsichtsrates des Autokonzerns, übergab das 2,6 Tonnen schwere Geschenk. Auf der ehemals Ost-Berlin zugewandten Seite hatte ein Unbekannter vermutlich im Überschwang der Freude über den Mauerfall einen Regenbogen und das Wort „Happy“ („Glücklich“) gemalt. Die Westseite des Mauerteiles ist ebenfalls in Farbe getaucht. Hier waren aber offensichtlich schon Generationen von Mauermalern am Werk, was mehrere Farbschichten bezeugen.

Die Betonstele traf fast pünktlich zum 35. Jahrestag des Mauerbaues am 15. August 1996 in Redmond ein, wo sie heute noch im Eingangsbereich zur Cafeteria steht. Für Besucher ist sie jedoch nicht zugänglich, dafür können es die Mitarbeiter des Software-Unternehmens jeden Tag bewundern.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.