© Matthias Lutz
   Inschrift an der Mauer in Sevilla
© Matthias Lutz
   Die Mauer neben dem Eingang zum Vergügungspark "Isla Magica"

Die erste Weltausstellung nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten fand 1992 im spanischen Sevilla statt. Im Inneren des deutschen Pavillons wurden als Ausdruck der Überwindung der Teilung zwei Stücke der Berliner Mauer aufgestellt. Auf den beiden Segmenten – die vom Potsdamer Platz stammen sollen – steht das Graffito „No Europe“. Darunter wurde von Mauerspechten ein Loch herausgemeißelt, in dem noch die rostende Stahlverstrebung zu sehen ist.

Zwei Jahre nach dem Mauerfall war das Interesse an der ehemaligen Grenzanlage weltweit noch groß. Die Veranstalter der Expo machten sich dies zunutze und verkauften für ein Umweltschutzprojekt kleine Mauerbrocken an die Besucher. Mehr als 600.000 D-Mark wurden auf diese Weise eingenommen und einem Nationalpark in Andalusien gespendet.

Die zwei großen Mauerteile standen nicht zum Verkauf und sollten ursprünglich zurück nach Deutschland gebracht werden. Da der Rücktransport jedoch zu teuer wurde, verblieben sie zunächst auf dem Expo-Gelände. Hier begann in den 1990er Jahren der Aufbau des Vergnügungsparkes „Isla Magica“. In verschiedenen Themenbereichen werden touristische Attraktionen wie spanische Dörfer aus dem 16. Jahrhundert, ein Piratennest oder der Dschungel am Amazonas gezeigt. Die beiden Mauerteile stehen heute etwas abseits neben dem Eingang zur „Isla Magica“.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.