© Gedenkstätte der Rumänischen Revolution vom 16.-22. November 1989
   Die Rückseite des Mauerstücks
© Gedenkstätte der Rumänischen Revolution vom 16.-22. November 1989
   Mauersegment vor der Gedenkstätte der Rumänischen Revolution
© Gedenkstätte der Rumänischen Revolution vom 16.-22. November 1989
   Plakette am Mauersegment in Timisoara
©Gedenkstätte der Rumänischen Revolution vom 16.-22. November 1989
   Mauersegment vor der Gedenkstätte der Rumänischen Revolution

Am 20. Dezember 2012, dem Jahrestag der Rumänischen Revolution, enthüllten Klaus Christian Olasz, Konsul der Bundesrepublik Deutschland, und der Leiter des Museums „Memorial“, Dr. Traian Orban, in Timişoara gemeinsam ein Originalsegment der Berliner Mauer als Mahnmal an die Überwindung des Eisernen Vorhanges in Europa. In Anwesenheit des Bürgermeisters der Stadt Timişoara Prof Dr. Nicolae Robu und zahlreicher weiterer Gäste eröffneten sie zudem zwei Ausstellungen, die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung gestellt wurden: Die Plakatausstellung „Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland“ setzte das Mauerstück in seinen zeithistorischen Kontext und verdeutlichte den Anwesenden und Besuchern die Geschichte der Berliner Mauer und der innerdeutschen Teilung, die 1989/1990 mit der friedlichen Revolution und dem Fall der Mauer ihr Ende fand.

Die Rumänische Revolution nahm ihren Anfang am 15. Dezember 1989 in Timişoara, der zweitgrößten Stadt Rumäniens. Nachdem der Pastor László Tőkés in seiner Predigt die Diskriminierung der ungarischen Minderheit, die Armut und die von Ceauşescu geplante Landreform öffentlich angeprangert hatte, sollte er Timişoara bis zum 15. Dezember verlassen. Er weigerte sich. Bis zum Abend des 15. Dezember versammelten sich mehr als tausend Gläubige vor dem Gebetsraum der Gemeinde und Wohnung des Pastors, um ihrer Unterstützung Ausdruck zu verleihen. Polizisten der Securitate, der rumänischen Geheimpolizei, gingen gewaltsam gegen die Menge vor. Die Proteste setzten sich am nächsten Tag in Timişoara fort breiteten sich weiter aus und erreichten schließlich auch die Hauptstadt Bukarest, wo Demonstranten das Gebäude des Zentralkomitees der Partei stürmten. Die Flucht des rumänischen Diktators Nicolae Ceauşescu und seiner Ehefrau misslang. Sie wurden am 25. Dezember 1989 nach einem Schnellverfahren hingerichtet. 22 Jahre lang hatte Nicolae Ceauşescu mithilfe der mächtigen Geheimpolizei Securitate das rumänische Volk überwacht und Meinungsfreiheit unterdrückt. So wie die Armut der Bevölkerung nahmen die eigene Bereicherung der Ceauşescus und der Personenkult im Laufe der Diktatur immer extremere Ausmaße an.

Auf Anregung von Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, schenkte der Berliner Senat der Gedenkstätte der Rumänischen Revolution das Mauerteil. Als Teil der Berliner Mauer befand sich das Segment während der deutsch-deutschen Teilung am Potsdamer Platz. Die „Gedenkstätte der Rumänischen Revolution vom 16.–22. Dezember 1989“ beherbergt ein Museum und Dauerausstellungen, die sich unter anderem mit der Chronologie des Kalten Krieges, Ceauşescus Personenkult sowie den Denkmälern zu Ehren der Helden der Revolution in Bildern befassen. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ereignisse der Revolution in Rumänien vom Dezember 1989 zu erforschen, aufzuklären und das Andenken an die Opfer der Revolution auch für zukünftige Generationen zu bewahren.

Karte mit Standorten, an denen Teile der Berliner Mauer zu finden sind.