Nachdem der Bürgermeister der südkoreanischen Grenzstadt Uijeongbu bei einem Deutschlandbesuch die Mauerteile in Teltow entdeckte, gelangten fünf originale Segmente der Berliner Mauer auf den Weg nach Südkorea. Sie werden im „Uijeongbu Station Neighborhood Park“ aufgestellt, der schrittweise zum Friedenspark umgebaut wird. Die Stadt Uijeongbu liegt nördlich von der Hauptstadt Seoul und ist 30 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Als Symbol für die Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990 stehen die Mauersegmente an ihrem neuen Standort vor allem für die große Hoffnung auf eine friedliche Vereinigung beider koreanischer Staaten.
Zuvor lagerten die fünf, etwa zehn Tonnen schweren Mauersegmente auf dem Gelände des Baustoffunternehmens Klösters in Teltow. Anfang der 1990er Jahre hatte das Unternehmen VEB Betonwerke Mauerteile von der Nationalen Volksarmee erworben, um die Stelen als Boxen für Schuttgut zu nutzen. Vor zwei Jahren schließlich übernahm die Baustofffirma Klösters die auf dem Gelände in Teltow noch verbliebenen 160 Mauerteile. Die 2011 von Elmar Prost, dem Geschäftsführer der Baustofffirma, ins Leben gerufene Aktion „Mauerteile bemalen“ richtet sich an professionelle Künstler und Laien. Unter den fünf Mauerteilen für Uijeongbu befindet sich ein von Thierry Noir bemaltes Element.
Nachdem am 30. September 2013 die symbolische Übergabe der fünf Mauerteile an den südkoreanischen Generalkonsul Eon-wook Heo im Beisein von Thierry Noir, Elmar Prost und dem Bürgermeister von Teltow, Thomas Schmidt, erfolgt war, fand am 19. März die offizielle Einweihung statt. Der Bürgermeister von Uijeongbu eröffnete die Feier und neben zahlreichen Ehrengästen waren auch Thomas Schmidt, der deutsche Schauspieler Bruno Eyron als Vertreter von Thierry Noir und Tobias Dollase, Justiziar der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie 500 weitere Gäste zugegen.
Zwischen den fünf Mauersegmenten findet sich ein Nachbau des Brandenburger Tores. Dieses Ensemble und die Mauersegmente selbst werden durch bebilderte Informationstafeln eingerahmt, die die Geschichte der innerdeutschen Teilung in koreanischer und englischer Sprache vermitteln. Ein Film erinnert zudem an die Friedliche Revolution.