Seit 2015 steht das „Signature Segment“ direkt am Eingang des National Museum of American Diplomacy im Harry S. Truman Building, dem Hauptsitz des US-Außenministeriums in Washington, D. C. Seinen Namen hat das Mauerstück, weil es die Unterschriften von 27 Persönlichkeiten trägt, die auf ganz unterschiedliche Weise zum Fall der Mauer oder zur deutschen Wiedervereinigung beigetragen haben. Zuerst hatten sich am 30. Oktober 2009 der ehemalige US-Präsident George H. W. Bush, der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der einstige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow mit ihren Unterschriften auf dem Mauerstück verewigt. Wenige Wochen später erwarb dann die in Leipzig ansässige Verbundnetz Gas AG (VNG) in der von der Bild Zeitung initiierten Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ das Segment, wobei der damalige Vorstandsvorsitzende der VNG, Klaus-Ewald Holst, in der im ZDF ausgestrahlten Spendengala den Bogen zum 9. Oktober 1989 schlug, als in Leipzig Zehntausende Menschen auf die Straße gingen, um für Freiheit und Demokratie zu protestieren. Hierzu passte die bereits mit Blick auf das 20-jährige Jubiläum des Mauerfalles vorgenommene Bemalung des Segmentes des Leipziger Künstlers Michael Fischer-Art, unter anderem mit Szenen der Friedlichen Revolution und dem Schriftzug „Wir sind das Volk“. Zudem kündigte die VGN an, das Mauerstück im Rahmen des Projektes „Mauerfälle“ auf eine „Bildungsreise für Demokratie und Freiheit“ durch ganz Europa zu schicken.
Die erste Station war die Leipziger Buchmesse 2010, wo mit dem Leipziger Pfarrer Christoph Wonneberger und dem polnischen Gewerkschaftsführer sowie Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa zwei Protagonisten von 1989 auf dem Mauerstück unterschrieben. In Chemnitz signierte der Theologe und Mitbegründer der Runden Tische, Christoph Magirius, das Mauerstück, in München unterschrieb dann der ehemalige Leipziger Pfarrer Stephan Bickhardt und erinnerte an die Menschen, die an der Mauer gestorben sind. In Essen fügte Horst Teltschik, der als Berater von Helmut Kohl maßgeblich an den Beratungen zur deutschen Einheit beteiligt war, seine Unterschrift hinzu. Als das Mauerstück im norwegischen Stavanger zu sehen war, unterzeichnete mit dem ehemaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher ein weiterer wichtiger Wegbereiter der deutschen Einheit das Mauerstück. Nach Stationen in Neubrandenburg, Dresden, Brüssel, Nordhausen, Wittenberg, Erfurt und Hoyerswerda hatten weitere Protagonisten der Friedlichen Revolution und Wiedervereinigung auf dem Mauerteil unterschrieben: die ehemaligen Bürgerrechtler Uwe Schwabe, Matthias Platzeck, Arnold Vaatz, Werner Schulz, Frank Richter, Friedrich Schorlemmer, Katrin Hattenhauer und Herbert Wagner sowie der Dirigent Kurt Masur und der deutsch-ungarische Musiker Leslie Mandoki. Unter den Politikern, die heute auf dem Segment verewigt sind, befinden sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Chef des Kanzleramtes Rudolf Seiters, der letzte Ministerpräsident der DDR Lothar de Maizière und der ehemalige US-Außenminister James A. Baker III sowie Brent Scowcroft, der als Berater von Präsident Bush die Wiedervereinigung begleitet hatte. Auch VNG-Chef Klaus-Ewald Holst hat das Segment unterschrieben.
Ursprünglich war vorgesehen, dass das „Signature Segment“ seinen endgültigen Standort in Leipzig finden sollte. Doch 2014 bot die VNG das Mauerteil der amerikanischen Denkfabrik The Atlantic Council an, um deren Verdienste um das transatlantische Verhältnis zwischen Europa und den USA zu würdigen. The Atlantic Council sandte es anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalles an die deutsche Botschaft in Washington, wo es zunächst ausgestellt wurde. 2015 wurde es dann in das damals noch „Diplomacy Center“ genannte National Museum of American Diplomacy gebracht. Das symbolträchtige Mauerstück befindet sich weiterhin im Besitz der VNG, ist aber eine Dauerleihgabe an das Museum, das sich der Geschichte der amerikanischen Diplomatie widmet. Am 7. Oktober 2015 nahm der damalige US-Außenminister John Kerry im Namen des Museums das „Signature Segment“ offiziell von Bundespräsident Joachim Gauck entgegen. Als ehemaliger Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes und einstiger Bürgerrechtler aus der DDR hatte Gauck dieses bereits im Oktober 2010 auch selbst unterzeichnet.