Im Jahr 2021 wurden neben dem Besuchereingang zum Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel zwei Segmente der Berliner Mauer aufgestellt. Beide befanden sich vorher bereits an anderen Standorten in Brüssel und wurden nun im Kontext eines Projektes zu deren Schutz und Erhalt in zwei nebeneinanderstehenden Glaskuben platziert. Die Initiative hierfür ging vom belgischen Staat, der Region Brüssel-Hauptstadt sowie dem Europäischen Parlament aus.
Das Segment der Berliner Mauer, welches ursprünglich am Potsdamer Platz stand, befand sich zuletzt im Brüsseler Park Léopold unweit des Europäischen Parlamentes und entstammt einer Schenkung der Stadt Berlin an die Stadt Brüssel. Als Symbol für ein vereinigtes Europa wurde es einen Tag vor der EU-Osterweiterung, am 22. April 2004, im Rahmen einer feierlichen Enthüllung an die Öffentlichkeit übergeben.
Das andere Segment war ein Exponat der Ausstellung auf der Place du Luxembourg, welche anlässlich des 20. Jahrestags des Mauerfall im November 2009 in Brüssel realisiert wurde. Sie umfasste neben dem Originalsegment der Berliner Mauer auch eine Rekonstruktion des Grenzüberganges am Checkpoint Charlie sowie eine Fotoausstellung. Im Anschluss an die Ausstellung erwarb der belgische Staat das Mauerstück. Aus derselben Ausstellung stammt auch das sogenannte „Kennedy-Segment“, welches von der Europäischen Kommission erworben wurde und vor ihrem Hauptsitz seit 2015 die Esplanade des Berlaymont-Gebäudes ziert.